Eigendeich wollte, sollten wir als Erstes die Frage stellen, wie können wir Kunst in der Gesellschaft uns weck denken? Doch leider stellen wir uns diese Farge nicht. Stattdessen müssen wir Jahr für Jahr Debatten über den Kulturhaushalt und dessen Einschreibung führen und eine Rechtfertigung suchen, warum Kunst für uns wichtig ist. Aber ist es nicht bereits eine Rechtfertigung, wenn wir sagen, Kunst ist der Ursprung der Demokratie! Fängt genau da nicht Kunst an zu sein: Demokratisch? Lässt Kunst uns nicht den demokratischen Wandel spüren, stellt Fragen zu dessen Glaubwürdigkeit und lässt tiefere, emotionale Einblicke in unsere Geschichte vornehmen?
Nun fairerweise müssen wir sagen, die Kunst leidet nicht nur under der schwierigen Finanziellen Situation, die wir bereits in Mittel und Unterschicht in der Gesellschaft oder viel mehr durch sie selbst erkennen können, sondern: Kunst wird unglaubwürdig, wenn sie nicht reflektiert, analysiert und durch mehrere Ebenen an historischen, psychologischen und emotionalen Ereignissen fest gemacht wird. Das passiert leider vermehrt. Jetzt kann man schnell einen schuldigen finden und behaupten die Freiszene, die schnell unter Geldnot etwas produzieren will was gehaltvoll ist, aber die Wurzel liegt tiefer. Die Wurzel ist die Demokratie selbst. Die durch den liberalen sich „selbst regulierenden“ Markt zu einer Wirtschaftlichkeit gezwungen wird.
Die Folgen sind weit hin spürbar und finden ihren Ursprung im Sarrazinismus. Thilo Sarrazin der damalig als erster Finanzpolitiker eine Art „Effektivität im Ablauf von Strukturen und dessen Wirtschaftlichkeit bzw. Gewinnmaximierung“ festlegte. Oder anders jeder Bürokratischer Ablauf muss einen Gewinn erzielen. Und wer will bestreiten ehe Kunst einstehen kann, dass man sich durch Organisationsstrukturen kämpfen, bürokratische Genehmigungen einholen, um eine erfolgreiche Produktion auf die Beine zu stellen. Effektivität ist der Feind einer Kunst und einer Demokratie. Beide sind nicht Effektiv. Beide dienen nicht dazu Gewinne zu Maximieren oder Wohlstand zu schaffen, das kann nur der Markt. Die Aufgabe der Demokratie, der Kunst und der Bildung, diese untrennbaren Drillinge, ist es das der Mensch sich entwickelt, man könnte behauten zu einem humaneren Wesen, aber auch das wäre bereits Polemik und rein Populismus und greift zu weit vor sowie ein.
Kunst, Bildung, Demokratie fängt also da an wo der Mensch sich entwickelt. Dabei scheitern alle drei an einem freien Markt. Die Schüler*innen und Lehrer*innen scheitern an dem „Numero-clausus“, an der ,immer mehr, Bildung in immer weniger Zeit zu vermitteln. Die Demokratie scheiter an der Wirtschaft selbst da sie ihre eigenen Regeln aufstellt und die Demokratie dabei stört. Die Kunst scheitert, weil sie nicht Marktfähig sein kann, weil keine Kunst einen Marktwert bekommen kann außer durch den Tod oder durch eine elitär, absurd, festgelegten, Scheinwert.
Wo also fängt Kunst an und wo endet sie? Kunst kann also nicht bemessen werden, außer an dem Maßstab einer Gesellschaft wie tief Kunst in ihr verankert ist. Dabei stellt die Verbindung der untrennbaren Drillinge Demokratie, Bildung und Kunst einen wichtigen Teil da. Kunst wird da geraubt, wo Demokratie versagt den Raum hier für zu schaffen, Bildung hängt von einer breiten Kunstwissenschaft ab. Aber auch ein anderes Model scheint möglich. Bildung braucht die Kunst um neue innovative und kreative Gedanken frei zugeben, findet das nicht statt Leidet das Demokratieverständnis, weil die gesellschaftliche Weiterentwicklung verarmt. Aber auch ein drittes Model zeigt, das alle drei immer in voller Abhängigkeit stehen, sowohl in positiven als auch im negativen. Die Kunst regt die Diskussion und Debattenkultur an, die für ein lernenden zukünftigen mündigen Bürger wichtig ist diese in einer Bildungseinrichtung zu erlernen. Findet das nicht statt demontiert sich die Demokratie selbst. Dieses Gedankenspiel könnte man ewig so fort führen. Fest steht das die Kunst, Bildung und Demokratie unermesslich sind für die Gesellschaft. Kunst fängt also bei der Gesellschaft an? Ja. Es fängt da, an wo ich meinem Kind beibringe, was es heißt zuzuhören und den Respekt für eine andere Meinung zu teilen, ebenso wie das Grundverständnis der Demokratie und führt weiter in die Kita wo es lern auch andere Bauwerke, Bilder, Zeichnungen deuten zu lernen, zu schätzen und sich damit auseinandersetzten zu müssen. Kunst = Bildung = Demokratie.