DIEODYSSEE 
Theater der Letzten Generation

Wie können wir den Wald neu erschaffen? oder Kunst bilden!

 

Dieses Bild stellte ich neulich in einem Gespräch auf, doch was hat das mit Kunst zu tun. Gerne möchte ich das Bild näher erklären. Der Wald wie wir ihn aus unserer Kindheit kennen, gibt es nicht mehr, blühende, grüne Landschaften, saftige Bäume und Wälder. Nun sehen wir viel Totes. Erst in dem letzten Jahr wurde angefangen über eine moderne Aufforstung nach zudenken und durch klugen politischen Handeln auch in die Tat umgesetzt.


 




Genau das Gleiche sterben geschieht, derzeit durch die Corona-Pandemie noch zusätzlich verstärkt, in der Kultur und Veranstaltungslandschaft. Ein ganzes Landschaftsbild an unterschiedlichen Kultureinrichtungen stirbt aus, bricht weck oder schrumpft zusammen. Das Sterben begann _____
mit der ersten Welle mit der Wiedervereinigung Deutschlands. Hier wurden ganze Landstriche durch den geringen Kulturhaushalt zerstört. Landes, Stadt-Theater zusammengelegt und kleinere Kulturhäuser auf dem Land geschlossen. Die zweite Welle kam schleichender. Diese wütete über die Jahre hinweg. Den die Häuser sollten nun wirtschaftlicher werden. Kunst sollte als liquides Mittel an Wertschöpfung begriffen werden. Das Gegenteil trat ein. Posten wurden gestrichen nicht mehr neu besetzt, Schauspieler, Sänger wurden von Festangestellten zu Freischaffenden Künstler, weil sie als Hausbeschäftigte zu teuer wurden, und Veranstaltungstechniker, Fessillity-Manager wurden ebenfalls als sogenannte ICH-AG umfunktioniert. Die letzte vorerst letzte Brand-Welle kam nun durch Corona. Dies führt zur Schließung und Absage aller Veranstaltungen. Und letztlich zu einem flächendeckenden „Waldsterben/Kunststerben“.

Doch wie können wir den Wald/die Kunst neu erschaffen? Müssen wir ihn neu schaffen oder reicht es aus veraltete Strukturen aufzubrechen und neue Wege anzulegen? Ja und Nein. Wir müssen uns in einer zunehmenden Medial stattfinden Welt neu Aufstellen, gängiges Kunststerben der Menschen klassisch Fördern und einer Monokultur an ganzen Waldgruppen umtopfen und neue Wurzeln schlagen lassen. Was meine ich damit? Nehmen wir als ein Beispiel, weiter die Theaterszene. Die Staatlichen Strukturen sind verklumpt und es ist ein zunehmendes patriarchalisches Machtverhalten bei den Machern zu sehen. Das ist zum einen gut, weil so über Jahrtausende wunderbare Werke entstehen konnten, zum anderen geht dabei der feminisierte Zeitgeist verloren. Parallel bildet sich über Jahre die Frei Kultur. Erst durch ihre Amateure und Off Theater. Später verzwirbelte sich diese zu einer Freien und immer mehr Professionellen Szene und heute eine vielfältige Kulturszene an rein kommerziellen, unterhaltenden oder politischen Theater zu bieten, nebst weiterhin existierenden Amateurtheatern. Diese Einrichtungen stehen aber für sich und sind keine bunte Kultur, wie die einzelnen Wälder gibt es nur wenige bis kaum Mischwälder in dieser Landschaft. So haben Große Städte wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München als Metropole immer den Vorteil das sie beides haben: Statt-Landes-Theater und Freie-Theater. Wenn wir jedoch in den ländlichen Raum blicken, so sehen wir vereinzelte Teil betriebene Theater, Gast bespielte Theater oder private bzw. gemeinnützige Theater. Jedoch selten, beide gleichzeitig oder so gut vernetzt das man meinte eine Lebendige Kultur erkennen zu können. Was, aber wenn es so einfach wär wie die Wälder von morgen Anzulegen? Was, wenn es eine Möglichkeit einer Umstrukturierung gebe würde? Die gibt es. Der Neu-Start der Bundesregierung sieht eine Chance durch Corona. Fast so als würde sie erkannt haben das der Wald brennt und schnell gelöscht werden muss, und gleichzeitig sie erkannt hat das es auf die Mischung ankommt. Was ist, wenn der einfachste Weg, auch ein schmerzhafter wird und was ist, wenn sich Kunst seiner einzigen Aufgabe, die es hat, neu verschreibt: sich neu zu Bilden. Bilden wir die Kultur weiter.

Vernetzten wird Private Theater und staatliche Häuser besser. Strukturieren wir die ZAV, Ausbildung und Theater neu. Schaffen wir neue finanzielle Rahmenbedingungen, wie eine Art Grundeinkommen für Künstler, Schriftsteller, Maler und geben ihnen Räume, Flächen und Landschaften zur Belebung und Bildung einer neuen Kunst, auf den verbrannten Böden der Vergangenheit. Die Berliner Festspiele mit ihrem Theater Treffen warfen 2019 die Frage auf: Ist das TT noch Zeitgemäß? Das TT wurde aus einem Grund nach West-Berlin gebracht, der jetzt aber nicht mehr aktuell ist. Muss also das TT aufs Land? Ja muss es, wäre meine Antwort darauf. Denn nur weil wir über Jahre an etwas festgehalten haben, muss es heut nicht mehr so richtig sein. Wir dürfen keine Angst haben und vor unserer eigenen Verantwortung zu drücken, in den letzten Jahren etwas Grundlegendes in der Kultur Falsch gemacht zu haben. Es ist gut Probleme zu erkennen. Jetzt heißt es anpacken und den Wald zum neuen Leben verhelfen und so die Kulturlandschaft mit ihren Museen, Galerien, Tanzvereinen, Theatern zum neuen Leben.